Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.
„Erziehung ist (k)ein Kinderspiel!“– Müssen Kinder um Erlaubnis fragen?
Wie viel Freiheiten und Selbstbestimmung sind angemessen? Manchmal beobachte ich kleine Kinder, wie sie sich selbständig die Kekspackung aus Mamas Handtasche oder Lade holen, sich nach Belieben Essen und Getränke aus dem Kühlschrank nehmen, die Fernbedienung verwalten und ungefragt ein-, aus- oder umschalten.
Die Kinder schalten und walten nach Belieben, ihren spontanen Impulsen folgend. Die Eltern wollen ihr Kind nicht unnötig einengen und freuen sich, dass es schon „so selbständig“ sei und schreiten erst ein, wenn etwas passiert. Dann wird meistens geschimpft: „Kannst du nicht aufpassen?!“
Kinder nicht mit Freiheiten überfordern
In solchen Situationen wird Eigenständigkeit mit Führungslosigkeit verwechselt. Oft ärgert man sich, dass ausgepatzt, Gegenstände kaputt gemacht oder verlegt werden. Hier ist Toleranz fehl am Platz. Was Kinder brauchen sind klare Regeln und Strukturen. Eine Regel sollte lauten: „Frag, wenn du was willst!“ So lernt ein kleines Kind ein Nein zu akzeptieren, sich über ein Ja zu freuen und zu danken.
Keine Halbherzigkeiten
Wenn kleine Kinder um Erlaubnis fragen, oder Größere zumindest informieren, was sie vorhaben, dann behalten die Eltern den Überblick, können freundlich Dinge erlauben, vorzeigen, notwendige Anleitungen geben und zusehen (z.B. Saft eingießen), wie die Dinge achtsam und gewissenhaft erledigt und danach auf den Platz zurückgestellt werden.
Dadurch schafft man Gelegenheit zu loben, Sicherheit und Ermutigung zu geben. Dabei lernen Kinder, Dinge ruhig, achtsam und konzentriert zu erledigen und gewinnen rasch an echter Kompetenz.
Die Schule der Achtsamkeit und des Respekts
Vor allem lernen Kinder auch, die Grenzen anderer zu respektieren – so wie auch wir nicht in fremden Taschen oder Schränken wühlen und nicht ungefragt einen Gegenstand aus den persönlichen Dingen des Partners nehmen. Umgekehrt sollten auch Erwachsene nicht ungefragt Gegenstände des Kindes verwenden, die Bastelschere oder ähnliches. Es soll erleben, dass auch seine Person mit demselben Respekt behandelt wird.
Ess- und Familienkultur
Wenn Kinder lernen, nicht überall und jederzeit zu essen oder zu naschen, sondern Mahlzeiten gemeinsam einzunehmen, erleben sie Familienatmosphäre und Esskultur. Das stärkt die Beziehung und den gesunden Appetit, der weder zu Suchtverhalten noch zu Übergewicht führt.
Übrigens: Je respektvoller und verantwortungsbewusster Kinder sind, umso mehr Freiräume können wir ihnen gewähren.
EIN ARTIKEL VON
Ich bin dipl. Lebens- und Erziehungsberaterin, vierfache Mutter, Autorin und Gründerin des Vereins Elternwerkstatt. 2003 entwickelte ich den ABC-Elternführerschein® und gemeinsam mit zwei Kolleginnen den ABC-Babyführerschein®.
Weitere Artikel des Autors
Ähnliche Artikel